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🚨 Reportage: Wenn Vertrauen zerbricht – Polizeigewalt hinter verschlossenen Türen

Von außen wirkt die Polizeiwache wie ein sicherer Ort. Doch für einige Bürgerinnen und Bürger wird sie zum Schauplatz von Angst, Schmerz und Ohnmacht.

🎡 Ein Jahrmarkt, ein Jugendlicher – und ein Albtraum

Es beginnt harmlos: Ein Jugendlicher besucht mit Freunden einen Jahrmarkt. Die Stimmung ist ausgelassen, Musik dröhnt aus den Fahrgeschäften, Lichter blinken. Doch gegen Abend kommt es zu einem Zwischenfall. Der Junge wird von Polizeibeamten festgenommen – der Grund bleibt unklar. Was danach geschieht, entzieht sich dem Blick der Öffentlichkeit.

Auf der Polizeiwache, so berichtet die Mutter später, wird ihr Sohn krankenhausreif geschlagen. Als sie ihn endlich wieder sieht, ist er kaum wiederzuerkennen: Blutergüsse, Schwellungen, ein leerer Blick. Der Junge spricht kaum. Die Mutter ist fassungslos – und macht Anzeige.

„Ich habe mein Kind nicht mehr erkannt. Und niemand wollte mir sagen, was passiert ist.“ – Aussage der Mutter gegenüber der Initiative Bürgerinnen beobachten Polizei und Justiz*

🧑‍⚖️ Schweigen in Uniform

Sie ist nicht allein. Eine andere Frau berichtet, dass ihr auf einer Polizeiwache der Arm gebrochen wurde. Ein Vater schildert, wie sein Sohn auf der Wache schwer misshandelt wurde. Als er eintrifft, findet er ihn zitternd, in Todesangst. Der Sohn leidet tagelang unter Kopfschmerzen – und stirbt wenige Wochen später plötzlich.

Der Vater kämpft um Aufklärung. Doch der Obduktionsbericht wird ihm bis heute verweigert. Die Behörden schweigen. Die Verfahren verlaufen im Sand.

⚖️ Juristische Einschätzung: Ein strukturelles Problem?

Rechtsanwalt Dr. Sven Adam, der sich auf Fälle von Polizeigewalt spezialisiert hat, erklärt:

„Die Polizei ermittelt in solchen Fällen oft gegen sich selbst. Das ist ein strukturelles Problem. Es fehlt an unabhängigen Kontrollinstanzen.“

Laut einer Studie der Universität Bochum aus dem Jahr 2019 werden jährlich rund 12.000 Fälle mutmaßlicher Polizeigewalt gemeldet – doch nur ein Bruchteil führt zu einer Anklage. Die Dunkelziffer wird als deutlich höher eingeschätzt.

🕰️ Historischer Kontext: Gewalt und Kontrolle

Polizeigewalt ist kein neues Phänomen. Schon in den 1980er Jahren sorgten Fälle wie der Tod von Günter Sare bei einer Demonstration in Frankfurt für öffentliche Empörung. Auch der Tod von Oury Jalloh im Jahr 2005 in einer Dessauer Polizeizelle – offiziell durch Selbstverbrennung – wirft bis heute Fragen auf. Unabhängige Gutachten widersprechen der offiziellen Version.

Diese Fälle zeigen: Wenn staatliche Gewalt nicht kontrolliert wird, kann sie außer Kontrolle geraten.

🧱 Mauern aus Schweigen und Macht

Was diese Fälle eint, ist nicht nur die Gewalt, sondern das System dahinter: fehlende Transparenz, mangelnde Kontrolle, juristische Hürden. Viele Betroffene berichten, dass ihre Anzeigen eingestellt wurden – oft mit der Begründung, es lägen „keine hinreichenden Anhaltspunkte“ vor.

Initiativen wie Bürgerinnen beobachten Polizei und Justiz* dokumentieren solche Fälle. Sie fordern unabhängige Ermittlungsstellen und eine stärkere Kontrolle der Polizei. Denn wenn die Institution, die schützen soll, selbst zur Gefahr wird, steht mehr auf dem Spiel als nur individuelles Leid – es geht um das Fundament des Rechtsstaats.

🕯️ Ein Appell an die Gesellschaft

Diese Geschichten sind unbequem. Sie werfen Fragen auf, die nicht leicht zu beantworten sind. Doch sie müssen erzählt werden – für die Opfer, für die Wahrheit, für eine Gesellschaft, die sich nicht mit Schweigen zufriedengibt.

„Wer schweigt, macht sich mitschuldig. Wir brauchen eine Polizei, die sich ihrer Verantwortung stellt – und eine Justiz, die hinsieht.“ – Aussage eines Aktivisten der Initiative:

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